Eine Reise zu den Ursprüngen unserer Verbundenheit mit der Welt

Es reicht nicht, das Wissen einer Herkunftslinie zu bewahren. Die Kultur derjenigen, von denen das Wissen kommt, muss gelebt werden. Alte Samen brauchen einen Nährboden, um neues Leben hervorzubringen. Nicht im Bücherregal und nicht im Museum, sondern in der Erde und in unseren täglichen Leben. frei nach Martín Prechtel

Wie es dazu kam

Mitte der 80er Jahre kam Wolfgang mit den Lehren indigener Einheimischer aus den USA in Kontakt. Seit den 90er Jahren besteht eine enge Freundschaft mit Indigenen aus dem Norden Kanadas und ab Mitte 2000 kam es für ein paar Jahre zu regelmäßigen Kontakten mit der Kultur der Buschmann im südlichen Afrika.

2002 wurde Joscha auf die Teaching Drum Outdoor School aufmerksam und kam 2003 nach einem einjährigen Aufenthalt in den Nordwäldern von Wisconsin zurück.
Die nächsten 10 Jahre verbrachte er regelmäßig die Wintermonate als Schüler von Tamarack Song in dieser Gemeinschaft.

2004 kam Jon Young für 5 Jahre regelmäßig zu uns und teilte aus dem Korb indigenen Wissens, welches er im Laufe seines Lebens gesammelt hatte. Die Kombination der Lehren aus dem Leben in der Wildnis und dem Input von Jon war die Hebamme für unser „Art of Truthspeaking“ oder „die Kunst, vom Herzen zu sprechen“.

2007 begannen wir die erste Dreijährige Wildnispädagogik als Fortsetzung zur WP1, in der eine Gruppe von Lernenden sich für weitere zwei Jahre trifft, um oft vergessene oder verloren geglaubte Schätze alten Wissens wiederzuentdecken und zu leben. Im Laufe von 15 Jahren kamen dadurch viele fantastische Menschen zusammen und bis heute beginnt unsere Dreijährige Wildnispädagogik mit einem „Art of Truthspeaking“.

Jedes Jahr erleben wir, wie auf diesem Boden ehrliche Begegnungen und einander nährende, gesunde Beziehungen zu wachsen beginnen. Am Ende der drei Jahre gehen unsere AbsolventInnen wieder ihrer Wege, obwohl die Mehrheit weitermachen möchte! Wir teilen diesen Wunsch, doch wussten wir bislang nicht, auf welche Weise dies geschehen könnte.

2014 begann Joscha seine Ausbildung bei Martín Prechtel, der in einem Puebloreservat in New Mexico aufwuchs und später in den Stamm der Tzutuhil-Maya, einem indigenen Volk in Guatemala, einheiratete.

Durch ihn kam Joscha mit seltenen und oft übersehenen Geschichten vergessener Völker weltweit in Kontakt. Er hörte ihre Sprachen, kostete ihr Essen, bewunderte ihre Kleidung und lauschte ihrer Musik. Seitdem verbringt er jährlich etwa einen Monat dort und erfährt, wie Menschen über Geschichten, Sprache, Essen, Kleidung, Zeremonien, Lieder und Tänze zur Erneuerung der Schöpfung beitragen.

2017 begann auch Wolfgang diese Ausbildung und 2019 folgte Laura. Beeindruckt stellten wir fest, dass Martíns älteste Gruppe bereits über 15 Jahre bis heute zweimal im Jahr zusammenkommt. Es dauerte einen Moment, eins und eins zu addieren und die Idee der fortlaufenden Wildnispädagogik entstand!

Hier wollen wir kontinuierlich tiefer in die „Wildniswissen-Kultur“ eintauchen. Zusammen kreieren wir einen Boden, aus dem vielleicht eines Tages eine art- und erdgerechtere Kultur erwachsen kann, die eine hoffnungsvolle Zeit nach uns möglich macht.

Die Inhalte

Durch Gemeinschaft, Vorträge, Rätsel, Musik und jede Menge Praxis betreten wir einen Raum zeitlosen Lernens, einen fortlaufenden Strom, ein Kontinuum, welches an das Lernen in einheimischen Gemeinschaften erinnert.

Inhalte sind Truthspeaking, Naturhandwerk, Spuren lesen, Träume und Feuer machen in allen seinen Facetten, sowie Jagd, Verarbeiten von Wild, Kochen, Leder gerben und die Kunst Redekreise abzuhalten. Wir lernen Traditionen und Weltbilder verschiedener Indigener kennen und wir beschäftigen uns intensiv mit Sprache und der Geschichte der Menschheit.

Wir lernen Teil einer Gemeinschaft zu sein, die Entscheidungen in Einigkeit und für das Wohl der kommenden Generationen trifft. Kinder und Partner sind herzlich willkommen! Die Anwesenheit unserer Familien ist wichtig. Sie gehören dazu und geben unserem Tun einen generationsübergreifenden, hoffnungsvollen Kontext, der über uns selbst hinausgeht.

Wir feiern Feste und erleben Zeremonien, die weltweit Teil von indigenen Kulturen waren und sind. Dabei geht es stets auch darum, unserer Mutter Erde etwas zurückzugeben und Sie durch unsere Anwesenheit zu bereichern.

Themen sind unter anderem:

  • Kreativität und unsere Fähigkeit, Schönheit in die Welt zu bringen
  • Advanced Awareness und Community Mentoring
  • Die Haudenosaunee und die Prinzipien des Friedensstifters
  • Sagen, Epen und Märchen
  • Die Kunst, die edelsten Worte zu wählen, Beauty Speech
  • Die ursprünglichen Lebensweisen und unser Abweichen davon
  • Der Verlust von Verbindung und die Eroberung der Welt
  • Beziehung zu unseren Vorfahren
  • Der imperialistische Verstand und das Konzept der Feindschaft
  • Multiple Elternschaft
  • Fortgeschrittenes Truthspeaking
  • Träume – unsere innere Führung
  • Giving is receiving und das Füttern von Zeit
  • Die Objektifizierung der Welt und das Erneuern wilder Schönheit

Die Ziele

Wir lernen, wie altes Wissen über Geschichten und Bräuche Jahrtausende versteckt, bewahrt und erhalten wurde, und wir führen diese Tradition durch unser tägliches Tun fort. Wir lernen die Geschichte unserer Spezies durch einheimische Augen zu betrachten und entdecken kostbare Bruchstücke indigener Weisheit.

Wir kultivieren eine innere Haltung, aus der heraus wir um Erlaubnis fragen, anstatt uns zu nehmen, was wir wollen. Wir dehnen unser Interesse über uns selbst hinaus aus und lernen, wie wir dazu beitragen, dass andere bekommen, was sie brauchen.

Dabei werden wir auch selbst zufriedener mit dem, was wir haben. Wir entdecken den Reichtum in und um uns und lernen an einem Ort gut zu Hause zu sein, anstatt aus einem Gefühl des Mangels stets dem nächsten neuen Ding hinterherzujagen.

Wir betrachten die Geschichte unserer Zivilisation und die Spuren, die domestiziertes Leben hinterlassen hat. Wir berühren unseren angesammelten Kummer darüber und finden Wege, diesen Kummer zu kompostieren, so dass etwas Schönes daraus erwachsen kann.

Die Struktur

Das besondere dieses Lehrgangs liegt in seiner fortlaufenden Struktur. Es ist eine Reise, die kein festgelegtes Ende hat. Zwei Mal im Jahr kommen wir für je 10 Tage zusammen. Mit Modul 1 begibt sich eine Gemeinschaft auf ihren Weg, die mit jedem weiteren Modul stärker zusammenwächst. Lehren werden verinnerlicht, sodass darauf aufbauende Inhalte möglich werden.

Kinder werden geboren, Jugendliche werden zu jungen Frauen oder Männern und Erwachsene werden Älteste. All dies erfahren wir gemeinsam, ohne die zeitliche Begrenzung, die Seminare sonst mit sich bringen. Oft kratzen wir nur an der Oberfläche komplexer Themen und bieten deshalb jetzt diese Jahresgruppe für alle diejenigen an, die mit uns mehr in die Tiefe gehen wollen.

Traditionell dauerten Ausbildungen wie diese etwa 16 Jahre. Bei uns solltest Du Dich fürs Erste für wenigstens 4 Jahre entscheiden. Obwohl die fortlaufenden Module einzeln buchbar sind, hat es eine besondere Kraft, wenn Du Dich bewusst für diesen Zeitraum entscheidest. Stell Dir ein Umfeld vor, in dem alle diejenigen zusammenkommen, die das genauso wollen und wie wir es dadurch krachen lassen können!

Termine

23.08. - 01.09.2024
21.02. - 02.03.2025
22.08. - 31.08.2025
20.02. - 01.03.2026
21.08. - 30.08.2026
19.02. - 28.02.2027
20.08. - 29.08.2027
18.02. - 27.02.2028

Kosten

Lehrgangsgebühr für 1 Person:
Modul 1: Euro 900,00; Modul 1 + 2 zusammen gebucht: Euro 1700,00

    Modul 1 Modul 1 + 2
Erster Erwachsener Seminar 900,- 1.700,-
  Lebensmittel und Platzkosten 385,- 770,-
zweiter Erwachsener Seminar 550,- 1.000,-
  Lebensmittel und Platzkosten 385,- 770,-
Jugendliche
12 bis 17 Jahre
Seminar 0,- 0,-
  Lebensmittel und Platzkosten 350,- 700,-
Kinder
4 bis 11 Jahre
Seminar 0,- 0,-
  Lebensmittel und Platzkosten 200,- 400,-
Kinder
unter 4 Jahren
Seminar 0,- 0,-
  Lebensmittel und Platzkosten 0,- 0,-

Lehrgangsort

Wir haben einen Platz gesucht, an dem wir ungestört zusammenkommen können und der gleichzeitig ausreichend Natur sowie eine grundlegende Infrastruktur für unsere Gruppengröße bietet. Wir brauchen Platz für Hermanns Buchladen, unser Naturmuseum und eine Küche. Dies und vieles mehr haben wir auf dem Projektgruppenplatz des Wildpark Eekholts D 24598 Heidmühlen in Schleswig-Holstein gefunden.
Beginn 18.00 Uhr
Ende 15.00 Uhr

Bedingungen und Bewerbung

Vorbedingung ist der Abschluss unserer Dreijährigen Wildnispädagogik. Alternativ gehörst Du zur Familie von jemandem, der die dreijährige Wildnispädagogik abgeschlossen hat, das funktioniert auch.

Teamer

Joscha Grolms, im Team seit 2004
ist international anerkannter Fährtenleser, einer der wenigen Spezialisten für Spuren und Zeichen und Autor der Tierspuren Enzyklopädie „Tierspuren Europas“. Im Zuge seiner Ausbildung lernte Joscha sowohl von renommierten Wissenschaftlern als auch von indigenen Ältesten.
Er lebte mehrfach für Zeiträume von einem Monat bis zu einem ganzen Jahr in der Wildnis von Afrika und Nordamerika, ist Jagdscheininhaber, zertifizierter Field Guide Südafrika und zertifizierter Wilderness Guide USA. Aktuell hat Joscha etwa drei Jahre in der Wildnis gelebt.
Als Evaluierer nimmt er Prüfungen für Cybertracker International ab.
Seit 2014 ist Joscha in einer fortlaufenden Ausbildung bei Martín Prechtel in Neu Mexiko. Er ist langjähriger Schüler von Tamarack Song und Co-Leiter der Wildnisschule Wildniswissen.
Seit 20 Jahren begleitet Joscha Menschen auf ihrer Reise zu naturnahem Leben.

Mentor bei: Lehrgang Wildnispädagogik I – III, Lehrgang Fährtenlesen, Fährtenlesen Basis, Lehrgang Selbstversorgung, Art of Truthspeaking, Wildniswissen Basis.

Verantwortungsbereich: Leitung und Organisation des Lehrgangs Fährtenlesen, Co-Leitung und Organisation des Lehrganges Wildnispädagogik II, Leitung und Organisation des Lehrgangs Way of the Scout.

In den Medien: Meine Art – mit Fährtenleser Joscha Grolms, Einer der besten Fährtenleser der Welt: Joscha Grolms, Klassenzimmer Natur, Jenseits von Nachhaltigkeit

Laura Gärtner, im Team seit 2018
gelernte Landwirtin und Öko-Agrarwissenschaftlerin, graduierte Wildnispädagogin (vierjährige Ausbildung bei Wildniswissen), geprüfte Fährtenleserin und die erste Deutsche, die nach dem internationalen Standard von CyberTracker 100% erreicht hat! Laura liebt die wilde Natur sowie wie die Arbeit mit den Händen im Landbau und den Tieren. Sie war jahrelang sowohl im Team als auch alleine Hirtin und Käserin auf Schweizer Alpen, hat dort die Regenschauer und Gewitterstürme erfahren, fürchten und lieben gelernt und weiß diese ebenso zu schätzen, wie ein gemütliches Zimmer. Sie genießt es als Gastgeberin gut und gerne für kleine und große Gruppen zu kochen, gärtnert auf dem Acker und Zuhause im Beet und liest leidenschaftlich die Geschichten, welche die Natur schreibt. Weiterbildungen bei Brooke Medicine Eagle, Tamarack Song und Martín Prechtel.

Mentorin bei: Lehrgang Fährtenlesen, Lehrgang Ursprüngliche Landwirtschaft.

Wolfgang Peham, im Team seit 1995
Ausbildung durch verschiedene deutsche, afrikanische und nordamerikanische Lehrer in Bezug auf Survival und Erdphilosophie, seit 1981 Wildnistouren in Kanada und Alaska, ging als Erster mit einem vierjährigen Lehrgang Wildnispädagogik an die Öffentlichkeit und hat mehr als eintausend Leute auf ihrem wildnispädagogischen Weg begleitet, zusammen mit Lupus, dem Institut für Wolfsmonitoring und -forschung  in Deutschland erarbeitete und initiierte er den Lehrgang für Wolfsbetreuer, arbeitete bei einem illegalen Wolfsabschuss als Fährtenleser für die Kriminalpolizei und wurde im anschließenden Gerichtsverfahren als Gutachter bestellt, er hob zusammen mit Gundi Kramer den Waldkindergarten Wildniswissen aus der Taufe und ist  Gründungsmitglied vom Wildnisschulen Netzwerk Deutschland, seine Leidenschaft ist, das alte, wertvolle Wissen von indigenen Kulturen in den Main Stream zu bringen.

Mentor bei: Lehrgang Wildnispädagogik I – III, Lehrgang Fährtenlesen, Philosophy, Schattenläufer, Coyote Teaching, Wildnistouren Kanada und Namibia, Visionssuche

Verantwortungsbereich: Gründer und Leiter von Wildniswissen

In den Medien: Das Wilde leben, Wildnispädagogik, „Das Wissen der Wildnis“

Weitere
Im Laufe der Jahre und je nach Ausrichtung der Module werden noch weitere Mitwirkende dazu kommen.

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